Die Arbeiten habe ich zusammen mit Freddy Kornfeld ausgewählt. Er besitzt eine Sensitivität für Künstler, wie ich es selten erlebt habe. Bei den Bildern hier sind wir sofort hängen geblieben. Sie alle stehen für Leichtigkeit und Unbeschwertheit.

Atem 1 bis 4 hat Paul in der Tradition der japanischen Kaligraphie und des Zen Buddhismus gemalt. Dabei hat er sich nur drei Farben, einen Pinsel, einen Pinselstrich pro Farbe und einen Atemzug pro Strich gegeben. Kein Zurück, kein Überlegen, das Sein im puren Moment. Er schätzt diese extreme Form des ganz bei sich Seins.

Ich habe mit einem Kaligraphie-Meister studiert aber bald musste ich meine eigene Version davon entwickeln. In der Kaligraphie geht es darum möglichst perfekt den Meister zu imitieren. Das geht nicht für mich, geht nicht für unsere Kultur, weil es den eigenen Weg ausschließt.

Im Raum nebenan schimmert das Triptychon „Mediation, schwarz“ in verschiedenen Schwarznuancen. Thomas Paul nimmt eines der Werke hoch und lässt es im Licht aufblitzen.

Schwarz ist eine extrem sinnliche Erfahrung. Sie ist wie ein Köder für Farben und gibt ihnen eine völlig neue Bedeutung.